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Qutenza®: Vielversprechende Therapieoption bei Chemotherapie-induzierter Polyneuropathie (CIPN)


Im Rahmen der 40. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie (17.–19. Juni 2021) wurden im Grünenthal-Symposium „Mehr als eine Nebenwirkung – Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie (CIPN) erkennen und topisch behandeln“ der Wirkmechanismus und die klinische Wirksamkeit des Capsaicinpflasters Qutenza® bei CIPN durch drei namhafte Referenten, Ralf Baron, (Leiter der Sektion Neurologische Schmerzforschung und -therapie UKSH Campus Kiel Kiel), Clemens Gießen-Jung (Oberarzt bei LMU Klinikum der Universität München Campus Großhadern)  und Stefan Paepke, München (Leitender Oberarzt, Senologie Leitung Interdisziplinäres Brustzentrum, Klinikum rechts der Isar der TU München) vorgestellt und diskutiert. Wir haben die wichtigsten Fakten für Sie zusammengefasst.

 

Abhängig von den eingesetzten Chemotherapeutika und dem Therapieregime können bereits innerhalb der ersten zwei Monate nach Beginn einer Chemotherapie bei 19–96 % der PatientInnen Symptome einer CIPN wie Brennen, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Extremitäten auftreten. Bei solchen Symptomen bietet das lokal wirkende Capsaicinpflaster Qutenza® (179 mg) eine effektive Möglichkeit der Schmerz- und Symptomlinderung.

Qutenza® bietet durch seine topische Anwendung den Vorteil einer nichtsystemischen Therapie, die ohne typische Nebenwirkungen wie Sedierung, Übelkeit und Erbrechen einhergeht.1 Durch eine reversible Defunktionalisierung der Schmerzfasern2 kann Qutenza® periphere neuropathische Schmerzen sowie Gewichtszunahme für zwei bis fünf Monate lindern.3, 4

Die Wirksamkeit wurde u. a. in einer nichtinterventionellen Studie (QUEPP-Studie) belegt, bei der 1.044 Patienten mit unterschiedlichen peripheren neuropathischen Schmerzätiologien untersucht wurden – bei 15 PatientInnen war eine CIPN die alleinige Ursache. 46,7 % von ihnen zeigten eine mehr als 30%ige und 33,3 % eine mehr als 50%ige Schmerzlinderung.5–7 Auch CIPN-typische Symptome wie eine erhöhte Schmerz- und Temperaturempfindlichkeit konnten durch die Capsaicintherapie verbessert werden. Zwei weitere monozentrische Studien mit CIPN-PatientInnen bestätigen die Wirksamkeit von Qutenza®.8, 9 Immunhistologische Untersuchungen an prä- und posttherapeutisch entnommenen Hautbiopsien deuten zusätzlich darauf hin, dass die topische Capsaicintherapie zu einer Regeneration der durch die Chemotherapie geschädigten Nervenfasern beitragen und damit krankheitsmodifizierend wirken kann.9

Mit einer im Juni 2020 gestarteten multizentrischen, nichtinterventionellen Beobachtungsstudie (QUCIP: Qutenza® bei CIPN) soll nun der Effekt des Capsaicinpflasters bei Patientinnen mit Mammakarzinom und CIPN untersucht werden, insbesondere wie Schmerzen im Alltag reduziert und die Lebensqualität für die Patientinnen verbessert werden können.

Die Fachinformation und Pflichttext zu Qutenza® 179 mg kutanes Pflaster finden Sie hier.

 

M-ALL-DE-07-21-0005


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  • Quellen

    1. Haanpää M et al. Eur J Pain 2016; 20(2): 316 – 328.

    2. Anand P und Bley K. Br J Anaesth 2011; 107(4): 490 – 502.

    3. Aktuelle Fachinformation QUTENZA® 179 mg kutanes Pflaster.

    4. Mou J et al. Clin J Pain 2014; 30(4): 286 – 294.

    5. Maihöfner C, Heskamp M. Curr Med Res Opin 2013; 29(6): 673–683.

    6. Husstedt IW et al. 2014; Poster PF-434. World Congress on Pain, 6.-11. Oktober 2014, Buenos Aires.

    7. Husstedt IW et al. 2014; Poster P05.06. Deutscher Schmerzkongress, 22.–25. Oktober 2014, Hamburg.

    8. Filipczak-Bryniarska I et al. Med Oncol 2017; 34(9): 162.

    9. Anand P et al. J Pain Res 2019; 12: 2039–2052.