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Opioide - Auf die medikamentöse Einstellung kommt es an


Rückenschmerzen – fast jeder kenn sie zum Beispiel als heftige Schmerzattacke bei einem Hexenschuss. Nicht selten aber halten die Schmerzen über Monate an. Dann spricht man von chronischen Rückenschmerzen. In vielen Fällen lässt sich keine eindeutige Ursache ausmachen. Dann steht eine effektive Linderung der Rückenschmerzen im Vordergrund, um die Beweglichkeit wieder herzustellen und die Muskulatur zu kräftigen. Eine rechtzeitige effektive Schmerztherapie mit Opioiden kann dann sinnvoll sein. Dabei gilt es, gemeinsam mit dem Arzt die optimale Einstellung der Dosierung zu finden.

Verschleißerscheinungen an den Wirbelgelenken können zu anhaltenden Rückenschmerzen führen. Hierbei werden Schmerzrezeptoren, sogenannte Nozizeptoren, dauerhaft gereizt. Manchmal werden Rückenschmerzen zum Dauerzustand, obwohl der Auslöser dafür gar nicht mehr vorhanden ist. Dann hat der Schmerz seine Funktion als Warnsignal verloren und besteht nur noch im Schmerzgedächtnis weiter fort. Da starke Schmerzen keine langfristigen Spuren im Schmerzgedächtnis hinterlassen, kann eine rechtzeitige effektive Schmerztherapie von Vorteil sein. Dabei können auch starke Schmerzmittel wie Opioide, wenn angezeigt, zum Einsatz kommen.

 

OPIOIDTHERAPIE MIT PERSÖNLICHEM FAHRPLAN

Welches Therapieziel bei starken chronischen Schmerzen realistisch ist und welche Schmerzmittel und begleitende Behandlungen dabei zum Einsatz kommen können, klären Patienten am besten individuell gemeinsam mit dem behandelnden Arzt. Wenn der Therapiefahrplan steht, sollten Patienten den Empfehlungen des Arztes vor allem bei der Einnahme von starken Schmerzmitteln wie den Opioiden unbedingt folgen. Wichtig ist es,

  • Das Schmerzmittel konsequent anzuwenden
  • In der festgelegten Dosierung,
  • Entsprechend dem Medikationsplan.

Nur so kann eine in der Regel gleichmäßige Wirkung bei möglichst guter Verträglichkeit erzielt werden. Wer mit seiner Therapie nicht zurechtkommt, darf nicht eigenmächtig vom Medikationsplan abweichen, sondern sollte zuerst Rücksprache mit seinem Arzt halten. Gleiches gilt für die Einnahme zusätzlicher Arzneimittel, denn sie können Nebenwirkungen verstärken. Insbesondere bei bestimmten Schlaf- und Beruhigungsmitteln, Antidepressiva, Neuroleptika und Antikonvulsiva ist Vorsicht geboten.

 

EINSTEIGEN: BEGINN EINER THERAPIE MIT OPIOIDEN

Der Einstieg in eine wirkungsvolle Schmerztherapie mit Opioiden beginnt in der Regel mit einer niedrigen Dosierung. Schritt für Schritt erfolgt dann eine Dosiserhöhung. Arzt und Patient tasten sich dabei gemeinsam an die optimale Dosierung heran. In manchen Fällen kann eine Kombination mit weiteren Schmerzmitteln sinnvoll sein.

In dieser Anfangsphase – bis der Körper sich an das Medikament gewöhnt hat – können Opioide Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen auslösen. Benommenheit und Schwindel können das Bedienen von Maschinen und die Teilnahme am Straßenverkehr beeinträchtigen. Ob und wann Patienten unter der Therapie mit Opioiden wieder über eine ausreichende Fahrtüchtigkeit verfügen, kann in Absprache mit dem Arzt geklärt werden. Gemeinsam mit dem Arzt sollte der Patient sein individuelles Therapieziel vereinbaren, an dem sich im weiteren Verlauf die therapeutischen Maßnahmen ausrichten lassen. Der Einstieg in die Opioidtherapie fällt vielen Menschen leichter, wenn sie sich vorab mit dem Thema auseinandersetzen. Entsprechende Patienteninformationen und die Gebrauchsanweisung der Arzneimittel enthalten wertvolle Informationen. Um den Erfolg der Therapie zu kontrollieren, kann es hilfreich sein, ein Schmerztagebuch zu führen. Es dient in Kombination mit dem Medikationsplan als Gedächtnisstütze und ist eine hilfreiche Grundlage für die regelmäßigen Arztgespräche.

 

UMSTEIGEN: WECHSEL AUF EIN ANDERES OPIOID

Bei einer Unverträglichkeit oder mangelnden Wirksamkeit einer medikamentösen Schmerztherapie kann es notwendig sein, auf ein anderes Schmerzmittel umzusteigen. Denn diese unterscheiden sich in ihrer Effektivität und in ihrer Verträglichkeit.

 

M-N/A-DE-10-20-0002

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